Radreise Tag 3 – Eldetal nach Neustrelitz

Der dritte Tag der Radreise in Mecklenburg von Eldetal nach Neustrelitz

"„Strasse von Friedrichshof nach Rechlin

Ich habe gelernt das ich mir bei Fahrrad-Touren um die 70 – 90 Kilometer Zeit lassen kann, also bin ich heute morgen gegen 9 Uhr losgefahren Richtung Neustrelitz. Der Himmel strahlte mir in seinem schönsten Blau entgegen als wollte er sagen „Kann los gehen“. Heute sollte nicht nur das Wetter sich von seiner besten Seite zeigen, auch der Weg wird ein richtig schöner, aber dazu später.

Auf in die Müritz

Um die nervige und viel befahrene Bundesstrasse 198 zu umgehen, da diese noch nicht mal einen Fahrradweg hat, habe ich einen von Google Maps vorgeschlagenen Weg durch die Pampa gewählt. Der war einigermaßen und ab dem Ort Friedrichshof war es sogar eine gut asphaltierte und wenig befahrene Strasse. Im Ort Vipperow angekommen musste ich doch an der B198 entlang fahren um über die kleine Müritz zu gelangen. "„Radweg am ClaasseeHier war jetzt allerdings auch ein Radweg vorhanden. Kurz hinter der kleinen Müritz bog ich links ab und durchfuhr den Ort Rechlin. Hier merkt man sofort das man im Tourismusgebiet ist. Aus dem Ort raus fuhr ich durch eine prairieartige Landschaft und kam am Claassee raus. Der Claassee dient quasi als Hafen für Rechlin und Hafendorf denn es gibt eine direkte Zufahrt zur Müritz. Ab hier führt der Weg raus aus dem urbanen Gebiet rein in die Natur. Zunächst an einer Strasse entlang und kurz hinter Boeker Mühle geht es rechts ab in den Wald.

einer der schönsten Abschnitte der Tour

Wie gesagt, hier begann einer der schönsten Abschnitte auf meiner gesamten Tour (vielleicht sollte ich mir mal eine Müritzrundtour ausarbeiten). Es war eine frisch asphaltierte Strasse zu der jedoch – abgesperrt durch eine Schranke – nur Anwohner, Fußgänger und Radfahrer hatten. Es war so wunderbar still und so einfach zu fahren. Ich hatte das Gefühl mein Rad rollt von alleine. "„wunderschöner Weg durch den WaldDas ging eine ganze Weile so auf diesem prima Weg durch den Wald der mich auch sehr an meine Heimat erinnerte, bis die Sicht frei wurde und auf der rechten Seite der Pagelsee im Sonnenlicht glitzerte. Ich nutzte die Gelegenheit um ein paar Züge zu schwimmen und mich danach von der Sonne trocknen zu lassen. Ja, es war in der Müritz noch Hochsaison, das merkte man. Aber alle Leute waren unaufdringlich, ruhig und entspannt – einfach genial.

Seltame Wege führen manchmal auch ans Ziel

Nach der Erfrischung ging es weiter durch den Wald Richtung Neustrelitz vorbei an der Lorenbahn Havel und dem Havelkrug Granzin in die Ortschaft Kratzeburg die nördlich des Käbelicksees liegt. Auf der Ostseite des Sees geht es an dem Campingplatz „Naturfreund Camping 36“ und dem „Jugendmediencamp“ vorbei. "„Badestelle am PagelseeDer Weg geht wieder durch den Wald, erst nach moderat aber später immer unwegsamer bis katastrophal. Während es Richtung Kratzeburg immer bergan ging führte nun dieser Weg bis nach Neustrelitz (rund 8 km) nur durch Wald und immer bergab. Da der Weg aber sehr viele tiefe Löcher hat wurde die Fahrt mit dem Fahrrad eine echte Herausforderung zwischen lenken, bremsen und mitfedern. "„Weg Richtung Havelkrug GranzinDie Unebenheiten waren so stark das meine Lenkertasche, die mit einem Patentklickverschluß befestigt ist, sprang bei dem geschüttel ab – und? – wohin kann so eine Tasche die vor dem Lenker befestigt ist hin fallen? Na klar, direkt auf das Vorderrad welches durch die Drehbewegung die Tasche vor das zügig rollende Fahrrad schleuderte und ich somit mit vollem Tempo über die Tasche donnerte. Die anschließende Vollbremsung ließ mein Rad auf dem sandigen Untergrund wegrutschen und ich lag lang in den wilden Brombeeren.

Ich bin wie immer auch in Neustrelitz viel zu früh

Naja, mir ist nichts passiert, es entstand kein Schaden (außer vielleicht an meinem Ego) und so konnte ich nach befestigen der Lenkertasche auch direkt weiter. Es ging noch eine ganze Weile bergab Richtung Neustrelitz. Irgendwann kam links der Solarpark Sophienhof und kurz darauf die erste Zivilisation seit gefühlten Stunden. "„Stadtkirche Neustrelitz und WasserspieleAber der Ort Rudow bestand aus der Sicht des Durchfahrenden eigentlich nur aus Recyclinganlage und Scheunen. Wirklich besser wurde der Weg erst als ich auf eine Ortsstrasse kam die gegenüber des DRK Krankenhauses in Neustrelitz auf die Hauptstrasse stieß. Ich fuhr als erstes zu dem von mir gebuchten Hotel. Leider hatte das um 12:30 Uhr noch geschlossen und öffnete seine Pforten erst um 15:00 Uhr. Also galt es noch 2,5 Stunden totzuschlagen. Also fuhr ich weiter in den Stadtkern holte mir etwas zu trinken und nahm an den Wasserspielen am Marktplatz neben der imposanten und weißen Stadtkirche noch eine schattige Auszeit.

Ich hatte dann noch ein interessantes Gespräch mit einer Anwohnerin. Diese schien sich darüber zu freuen, dass ich eine Tour durch ihre Heimat mit dem Farrad machte. So ging dann die Zeit bis das Hotel öffnete relativ schnell rum. Ich bekam Appartment 033 und bezog es dann auch schnell um zu duschen und frische Sachen anziehen zu können während ich die durchgeschwitzten Sachen in die Waschmaschine steckte. "„Innenhof des HotelsGegenüber des Hotels war ein Netto bei dem ich dann noch für das Abendessen und das morgige Frühstück einkaufen ging. Das Hotel hat ein großes Scheunentor in dem eine Tür ist von der aus man in einen Innenhof gelangt. Von dem Innenhof gingen die Türen zu den Appartmeents ab. Es gab auch einen Schuppen in dem diverse Fahrräder über Nacht abgestellt wurden, so auch meins.

 

Tagesabschluss und Fazit

Wieder zurück vom Einkauf habe ich noch im Innenhof gesessen und gegessen bis es zu frisch wurde. Frische Luft macht müde daher bin ich kurz darauf schon ins Bett gegangen. Es war insgesamt ein aufregender und auch heißer Tag. Der Weg war heute sehr abenteuerlich aber auch der schönste Teil dieser Tour. Fazit: Sich mehr Zeit lassen für alles was man tut ist garnicht verkehrt.

Kategorie: Allgemein | von: Admin
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