Radreise Tag 11 – Schwerin nach Ludwigslust

Der elfte Tag der Radreise – Schwerin nach Ludwigslust

" Radweg durch Wald

Nach einer mäßigen Nacht und einem Frühstück aus dem Supermarkt ging es heute morgen bei herrlichstem Wetter auf die elfte Tagesetappe nach Ludwigslust. Der Wind hat hier im Landesinnern deutlich abgenommen. Außerdem geht es heute sehr viel durch Wälderund da kommt der Wind nicht ran. Heute wird es wieder spannend von der Wegführung her.

Erstmal aus Schwerin raus und durch einen Wald

Vom B&B Schwerin Süd geht es erstmal an der B106 entlang bis zur B321 und der soll ich laut Google Maps bis zum Bahnhof Schwerin-Wüstermark folgen. Am Bahnhof ging es auf der Straße „Hof Göhren“ durch eine Wohnsiedlung und dann über die Bahnlinie hinweg in einen echt abenteuerlichen Wald. " Radweg durch Wald2Ich sollte auf einem schmalen Grat parallel zur Bahnline dieser folgen. Dieser schmale Grat war aber eher für Hundespaziergänger gedacht als für bepackte Tourenräder. Irgendwann wurde der Grat so schmal und steil und endete in einem 20cm breiten Pfad durch einen Brombeerstrauch von Hausgröße. Ich musste also zurück und einen anderen Weg. Google hatte da auch schnell was zur Hand. War auch nicht viel besser aber etwas breiter, so dass ich auch mit meinem Breiten Lenker durch kam. Nachdem ich Brombeergebüsche und Brennesselfelder hinter mir gelassen hatte bog der Pfad ab auf einen wunderschönen Waldweg. Später stellte sich raus das es sich um den „Alter Dömitzer Postweg“ handelte.

Heute wird der Tag der komischen Strecken in Verbindung mit Bahnlinien

Dieser schöne Waldweg ging zunächst an Gewerbegebieten vorbei und dann überquert er den „Fährweg“ um dann weiter an immer noch urbanen Gebieten bis diese dann irgendwann aufhören. Rechte Seite Felder, getrennt durch eine Baumreihe und auf der Linken Seite ein schöner Mischwald. " Feldweg entlang der BahnlinieDas zog sich hin bis zu einer kleinen Häusersammlung dessen Namen mir entfallen ist. Hier war der Weg dann auch wieder asphaltiert. Gefühlt ging es die ganze Zeit sanft bergab. Kann aber auch Einbildung gewesen sein da ich nicht mehr gegen den Wind ankämpfen musste und das radfahren sich so einfach anfühlte. Nach dem Ortsausgangsschild wurde die Strecke sofort wieder zu einem Sandweg, der jetzt auf dieser Seite der Siedlung zunehmend schlechter wurde. Viele ausgetrocknete Regenpfützen machten den Weg zu einer Motocrossstrecke. Bis ich plötzlich und unerwartet aus dem Wald heraus kam fast über einen Solarpark stolpere und der Weg an einer Bahnlinie nach links abknickte.

Immer an der Bahn lang…

Hier ist, wie man unschwer auf dem Foto erkennen kann, komplett freie Ebene ohne irgendwelchen Schatten. " Blick zurück entlang der BahnlinieEs zeigte sich, dass der angenehm kühlende Wind der Küstenregion hier komplett fehlte. Ich will nicht jammern, ich liebe dieses Wetter deutlich mehr als Regen, Wind und Kälte. Es ging also schnurgerade aus bis zu einem Haus in der Ferne, dass umrundet werden musste und über die Gleise überweg. Kurz in den Ort Sülstorf rein und gleich wieder links rein um mit links/rechts-Kombination wieder auf einer Endurostrecke neben den Gleisen entlang weiter Richtung Ludwigslust unterwegs zu sein. Diese Wege die Google sich heute für mich ausgesucht hat sind echt grenzwertig. Wenn es nicht der vorletzte Tag meiner Radtour gewesen wäre, hätte ich aus Angst mein E-Bike würde Schaden nehmen, eine Alternativ-Route gesucht. Kaum war ich aus der Somme raus wieder in einem Wald wurde der Weg auch „besser“ nun bestrand der Untergrund nicht mehr aus Löchern sondern aus Hühnerei großen Schotter. Ich machte mir echt Sorgen um meine Felgen und Reifen. Auf den geschätzten 3 Kilometern durch diesen Wald haben die Reifen ordentlich gelitten und ich näherte mich der Ortschaft Rastow.

Kurze Pause am Dorfteich und weiter nach Ludwigslust

Der Name der Ortschaft wurde Programm denn hier gab es einen kleinen netten Teich an dem ich Rast machte. " Rastplatz am DorfteichIm Schatten von einigen Erlen war direkt am Teichufer eine Bank auf der ich mein mitgebrachtes Mittagessen zu mir nahm. Einfach schön, idyllisch und soo friedlich! Daraufhin ging es weiter aus dem Ort heraus Richtung Süden, bis Google Maps wieder die tolle Idee hatte mich von der asphaltierten Straße in die Botanik zu schicken. Ein typischer landwirtschaftlicher Feldzufahrtsweg am Waldrand entlang, ging aber noch. Aber Google Maps kann noch einen oben drauf setzen! Ich sollte nun rechts rein in den Wald. NEIN! Das geht nun echt zu weit dieser Weg war offensichtlich " Kiefernwaldirgendwann in einer Feuchtwetterphase von Rückern so dermaßen zerfräßt das es bis zu 60cm tiefe Fahrspuren gab die nun natürlich Betonhart waren und das passieren mit einem Fahrrad unmöglich machten. Ich wählte eine befahrbare Alternative und kam letztlich auch dahin wohin Google mich haben wollte, nämlich zu der Bahnlinie. Ein kurzes Stück an der Bahn entlang und dann unter der BAB 24 hindurch. Hinter der Unterführung machte die Straße eine Schleife und der die Polizei stand und oben am Autobahnrand hinter der leitplanke ein Blitzerdreibein platziert hatten.

Nun ist es vorbei mit den bescheidenen Wegen

Ab hier ging es auf der Ludwigsluster Straße durch die Ortschaften Lüblow, Neu Lüblow bis sie wieder an den Bahngleisen ankommt. Vorher kam ich jedoch noch an dem Gedenkstein der Massengräber des KZ Wöbbelin vorbei. " HotelzimmerDies war ein Außenlager des KZ Neuengamme, welches in unmittelbarer Nähe meine damaligen Wohnorts war. Aber an dieser Stelle fiel auf die Navigation mit Google Maps aus und ich musste mit Orientierungssinn navigieren. Was mir auch gut gelang. Ich bin dann über die Wöbbeliner Straße nach Ludwigslust hinein gefahren und konnte direkt zum Hotel Prinzenstube wo ich für einen normalen Preis ein echtes Luxuszimmer bekam. Auch hier folgte der obligatorische Nachmittagsablauf: Akkus laden, duschen, umziehen, Einkaufsmöglichkeiten ausfindig machen, Einkaufen gehen, Film gucken und schlafen.

Tagesabschluss und Fazit

Tolles Hotel mitten in der Stadt, freue mich auf das mitgebuchte Frühstück. Wenn das auch so gut ist wie das ganze Hotel werde ich nicht hungern.

Fazit: Bahnlinien begegnet man öfter als man denkt und Google Maps hat einen ziemlich schrägen Humor.

Kategorie: Allgemein | von: Admin
Kommentar hinterlassen